Gedichte im Islam
Frühling im Alter

von Imam Chomeini

Frühling im Alter

 

Frühling ist gekommen. Im hohen Alter will ich jung werden.

Will neben dem Freund sitzen,

und die Frucht meines Lebens ernten.

Komme zurück zum Rosengarten.

Will mich vermischen mit Blumen und Knospen.

Will werden auf der Gartenseite

liebkosen das strahlende Gesicht des Geliebten.

Will werfen eines Tages hinter mich

den Herbst und seine vergilbten Farben.

 Denn in dem Garten erhalte ich Nachricht

von der Liebsten mit rosigen Wangen.

Meine Federn und Flügel mausern im Januar

mit Schmerz über den Geliebten.

Im April mit Erinnerung an Vereinen mit dem Schatz,

möchte ich noch einmal Flügel und Federn erhalten.

Herbstzeit hocke ich in der Landschaft der ruinierten.

Der Frühling kommt, wenn ich bereit bin abzuheben

Um mit ihr[1] zur Vereinigung Willen.

Wenn der Schenk Wein gießt in die Kelche der Liebenden.

Wenn er Trunkenheit ausgießt,

werde ich den Schleier ziehen von ihrem Gesicht.

Ordibehesht 1366

[April-Mai 1987]

[1] Das Göttliche wird in den Gedichten oft mit dem Weiblichen symbolisiert.

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