Gedichte im Islam
Nein, Nein

von Aschik Hasan übersetzt von Prof. Annemarie Schimmel

Ist sie vielleicht berauscht vom Schlaf erwacht,
Die Locken wirr im Nacken ohne Acht,
Die weißen Hände brennend rot gemacht?
Ich sprach: "Komm, einen Kuss!" Sie sagte: "Nein, nein!

Ich sprach: "Die Tanne ist?" "Mein Wuchs so zart!"
Ich sprach: "Die Schönheit hier?' "Ist meine Art!"
Ich sprach: "Die Anmut süß?" "Mir stets gepaart!"
Ich sprach: "Komm an mein Herz!" Sie sagte: "Nein, nein!"

Ich sprach: "Gibt es denn Tod?" "In meinen Blicken!"
Ich sprach: "Ja, und die Schuld?" "Auf meinem Rücken!"
"Orangen sind?" "Von meiner Brust zu pflücken!"
"Dran riechen möchte ich!" Sie sagte: "Nein, nein!"

Ich sprach: "Die Wangen dein?" "Mir Rosen sind!"
Ich sprach: "Die Locken sind?" "Mir Hyazinth!"
Ich sprach: "Und Hasan ist?" "Mein Sklave blind!"
Ich sprach: "Umarme mich!" Sie sagte: "Nein, nein!!"

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