Es gab anno dazumal hier‘nen Unglückskahn
Dampfer, uralt,
Der ward für die Mittelmeerfahrt bestimmt und reichlich
dotiert.
Der alte Kaptän: “Ohne mich!“ - “Bringt einen, wenn‘s einer
riskiert!“
Der neue Kaptän kommt, und stracks begibt er sich schon auf
die Brück‘ -
Der Mann hatte immerhin doch noch einigermaßen Glück:
Das ließ ihn auf günstigen Wind und Strömung nicht warten zu
viel,
Des Abends schon sticht sie in See, die Unglückspost: Izmir
das Ziel.
Die Arme schwamm plätschernd dahin, als wäre in Göksu sie
noch,
So wunderbar heiter das Meer, das Wetter so herrlich... jedoch
Bricht, plötzlich das Unheil nicht los, ist endlich das Meer
nicht empört?
Der Kahn torkelt hin, torkelt her - die Reisenden völlig
verstört.
Jetzt gibt‘s für den armen Kaptän kein Sitzen mehr, und keine
Ruh
Als glaub‘ er, sie wurden gehört, so schreit er Befehle jetzt
zu:
„Die Karte bringt her!“ ruft er - “ach, du lieber Gott, guck
doch mal her:
Hier Sile, - der Kizilirmak - das ist ja mein liebes
Schwarzmeer!
Ist ‘MitteLmeer‘ nicht da ?“ “Nein nein“ ... „Das wär dem
Kaptän
nicht bekannt?“
“Ganz recht, aber wir schrieben oft, und die haben‘s uns nicht
gesandt!“
Nun beugt er sich nieder und schaut: die Nadel am Kompass
fehlt hier.
Den Weg kennt er auswendig nicht - ach weh dir, mein Schiff,
wehe dir!
Der Nord weht und weht immer mehr, die Wogen erregt von den
Winden...
Er ruft: “Bringt die Nadel!“ O je! Wie soll man die Nadel
jetzt finden?
“ne Nadel gibt‘s nicht, Kapitän - ich weiß nicht, was solln
wir jetzt bringen?“
Da meint er: “Wenn‘s so ist, dann könnt das Glaubensbekenntnis
ihr singen!“
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