War's unsre Abschiedsstunde, oder war's das
Weltgericht?
Der Trennung Nacht? Die Nacht, in der das Aufersteh'n
anbricht?
Strafst meidend einen Toten du, der einen Gott bekannt
Und ihn erhoffet, oder den, der sich von ihm gewandt?
Schenk Tagen, Herr, des Segens Flut und
Nächten, die dahin,
Und die einst zarten Lilien gleich, wenn sie im Teich erblühn!
Die Blätter war'n die Tage reich an Glück und Heiterkeit;
Der Blüte Inn'res war die Nacht, die kürzt des Lebens Zeit.
Im Trautverein genossen wir ihr Glück mit
frohem Sinn
Und merkten, wie sie kamen, nicht, noch wie sie flohn dahin.
Dann aber folgte eine Zeit: Sie war - ich zweifle nicht -
Wie wenn nach einem schönen Bund uns der Verrat anbricht.
Verzweifle, meine Seele, nicht! Vielleicht
kehrt unsre Zeit
Noch mal zurück, indem sie uns ein freundlich Antlitz beut,
So wie den Omajjaden Gott die Herrschaft gab zurück.
Mein Hort ist's, dass ich in Geduld still trage mein Geschick.