SACHT streift der Abend dir von Stirn und
Wangen
des Tages Lasten und des Tages Leid.
Ein neuer Glanz will in dir mächtig werden,
und alle Sinne werden wach und weit.
DENN für das Große und das Unsagbare
ist nur das reine Dunkel noch gemäß:
es wartet schon, dich hebend anzunehmen
und tut sich ruhig auf wie ein Gefäß.
DANN gib dich hin, sei wie ein Tor
gerichtet
für jede Gnade, die dir kommen will,
ob sie nun zart sei wie ein Frühlingsmorgen,
ob heftig wie ein plötzlicher April.
Gedichtet als Ingeborg Kölling
vor der Annahme des
Islam