Die folgende Rede ist mit geringen Abweichungen in den Werken
Al-Amili in "Kitab
al-Ghadir" von
Ayatollah
Abdulhussain Amini und zuvor
Al-Kafi von
Kulaini zu finden. Bestimmte Passagen werden allerdings
von Sunniten
angezweifelt, da sie in ihren Büchern nicht wiedergegeben
sind.
[Beginn des Textes]
Im Namen Gottes, dessen Großherzigkeit
allumfassend ist und voller Segen ist Seine Huld.
Lobpreisung Gottes
(Die Zwischenüberschriften gehören nicht zur
Rede)
Preis und Dank sei
ALLAH, der in Seiner Einzigkeit und
Allerhabenheit dennoch nahe ist und voller Pracht und
Herrlichkeit in Seiner Allmacht und Souveränität. Allumfassend
ist Sein Wissen und weise und kraftvoll seine Herrschaft über
die gesamte
Schöpfung.
Sein sind Lob und Preis - immer und bis
in alle Ewigkeit hinein. Er ist ewige Majestät und
Herrlichkeit, der Hervorrufende allen Seins und zu Sich
Zurückrufende. Er ist es, zu dem aller Rückkehr ist. Er, der
die emporgehobenen Höhen
schuf und die Ebenen ausbreitete. Er -
Einziger Souverän und Dirigent der Himmel und Erden - absolut
rein und erhaben jeglichen Fehls - heilig und gepriesen ... Er,
Herr der Engel und des Geistes.
Seine Großherzigkeit erfasst alles, das Er schuf. Ein
jedes, das Er hervorbrachte, ist in Sein Erbarmen
eingeschlossen. Er hat alles in seinem "Blick", doch kein
Blick erreicht Ihn. Er, der Großherzig-Schenkende, der
Langmütige, Duldsame - Seine Güte liegt über allem, und alles
hat an Seinen Gaben teil. Er hat es nicht eilig, zu strafen
und mit Seinem Zorn das, welches Seinen Zorn verdient, zu
treffen.
Über Verborgenes und Geheimgehaltenes ist Er im Bilde, Er
weiß über das Innere, kennt die Geheimnisse - nichts ist Ihm
verhüllt und nichts Ihm unklar. Alles ist in Seiner Hand,
alles hat Er im Griff. Er vermag alles, und über alles hat Er
Macht. Nichts ist wie Er. Er ist es, der ein jedes, das ist,
hervorbrachte, als es nicht war. Er ist immer, immer lebendig,
ist Recht und Gerechtigkeit. Er wirkt. Kein Gott ist außer
Ihm, dem Ruhmreichen, Allerhabenen, Allwissenden. Er ist
erhabener, als das ihn die Augen sehen könnten - wohl aber
sieht Er sie. Er ist der Huldreiche, Wissende. Niemand vermag,
Ihn und Sein Wesen zu erkennen - es sei denn, Gott selber
würde es zulassen.
Ich bezeuge, das Er Gott ist - Gott, dessen Heiligkeit,
Reinheit und Allerhabenheit über allen Zeiten liegt und dessen
Licht die Ewigkeit erhellt. Er, der das, was Er beschließt,
ohne Rücksprache mit irgendwem, durchführt und an dessen
Vorsehungen, Entscheidungen, Maßnahmen und Schaffen niemand
beteiligt ist. Das, was Er hervorrief, bildete Er ohne
Vorbild, und was Er erschuf, schuf Er allein, ohne Hilfe von
irgendwem oder irgendwas. Er schuf es mühelos, unverzüglich,
ohne zuvor überlegen und planen zu müssen. Er rief es, und es
erschien. Er erschuf es, und es erhielt Sein. Er ist Gott.
Kein Gott ist außer Ihm. Sein Werk ist unverbrüchlich, und
voller Schönheit Sein Tun. Er ist die Gerechtigkeit - Unrecht
begeht Er nicht. Er, der Großherzig-Gebende, zu dem aller
Belange Rückkehr ist.
Ich bezeuge, dass Er Gott ist - Gott, vor dessen Majestät
sich alles verneigt, angesichts dessen Allerhabenheit ein
jedes niedrig und unscheinbar ist, dessen Allmacht sich alles
fügt und vor dessen Herrlichkeit jedwedes in Demut
niedersinkt. Er - der Herrscher der Herrscher, allgewaltiger
Dirigent des Alls, nach dessen Weisung sich Sonne und Mond in
ihren Bahnen bewegen, gemäß einem exakt bestimmten zeitlichen
Plan. Er lässt die Nacht dem Tag folgen und den Tag der Nacht
- in rascher Folge. Die Tyrannen lässt er zugrunde gehen, und
die Satane bezwingt Er. Niemand ist, der sich gegen Ihn
erheben und Ihm Widerstand leisten könnte...
Er ist der Eine, Einzige Gott, der nichts bedarf. Er ward
nicht geboren und gebiert niemanden - und keine Gottheit ist
neben Ihm. Er ist der Eine, Einzige Gott - der Herr, Allerhabene Majestät. Was Er will, geschieht - was Er
beschließt, wird. Er weiß alles, bis ins kleinste Detail. Er
lässt sterben und erweckt zu Leben, nimmt und gibt, schenkt
Lachen und gibt Weinen, lässt nahe und fern werden, verhindert
und schenkt.
Sein ist die Herrschaft - Sein sind Lob und Dank. Das Wohl
ist in Seiner Hand, und Er ist aller Dinge mächtig. Er lässt
die Nacht in den Tag übergehen und den Tag in die Nacht. Kein
Gott ist außer Ihm, dem Majestätischen und Verzeihenden. Er
ist es, der den Ruf der Rufenden erhört - der
Großzügig-Schenkende, der über jeden Atemzug weiß.
Er, der Herr von Dschinn und Mensch - nichts ist Ihm
schwer, das Flehen der Flehenden ist Ihm nicht lästig und das
Drängen der Ihn Drängenden ermüdet ihn nicht. Er, Beschützer
der Rechtschaffenen, der zu Gelingen und Erlösung verhilft und
"Wali" (Freund, Führung und Regent) der Gläubigen ist.
Er - Herr der Welten, dem es gebührt, dass alles, das Er
schuf, Ihn preist und Ihm dankt - immerdar. Mein Lob und Dank
gilt Ihm - in Freud und Leid, in Zeiten der Not und des
Wohlergehens. An Ihn glaube ich, an Seine Engel, Himmlischen
Schriften und Propheten. Was Er sagt, befolge ich.
Ich gehorche Ihm und bemühe mich um das, was Sein
Wohlgefallen findet. Dem, was Er bestimmt, füge ich mich - in
dem Bestreben, Ihm aufrichtig ergeben zu sein und aus Furcht
vor den Folgen, die ich andernfalls auf mich lenke. Denn Er
ist Gott, vor dessen göttlicher "List" niemand in Sicherheit
ist, wiewohl auch niemand zu fürchten braucht, dass Gott ihm
Unrecht täte...
Göttliche Weisung in wichtiger Sache
Ich bezeuge vor Gott, dass ich Sein Diener bin, bezeuge
Seine Herrschaft und erfülle Seine Weisung, die Er mir
offenbarte. Aus Furcht, dass ich andernfalls Seinen Zorn auf
mich lenken könnte, den niemand zu verhindern vermag, auch
nicht, wenn er noch so geschickt zu Werke ginge und ein
aufrichtiger Freund wäre. Denn Er, der Eine, Einzige Gott, der
keine Gottheiten neben sich hat, ließ mich wissen, dass ich,
falls ich das, was Er mir bezüglich Ali (a.) hinabsandte,
nicht bekannt geben würde, meine mir von Ihm aufgetragene
Mission nicht erfüllt hätte. Wohl aber versprach Er mir Schutz
gegen das Übel der Leute, und Er genügt (zu meinem Schutz). Er
ist überaus großherzig.
Er, Gott, offenbarte mir: "Oh Prophet, verkünde, was dir
von deinem Herrn hinabgesandt ward. Falls du dies nicht tust,
hast du deine göttliche Mission nicht erfüllt. Gott aber wird
dich gegen die Leute schützen." (Heiliger
Quran 5:67)
Leute, das, was Gott mir hinabsandte, habe ich getreulich
verkündet und werde euch nun sagen, was der Grund dieses
Verses ist. Gabriel kam dreimal zu mir hernieder und richtete
mir von Gott, meinem Herrn - dem Gott des Heils, der das Heil
[salam] ist - aus, dass ich euch hier, an diesem Ort,
mitzuteilen habe, dass Ali ibn Abu Talib, mein Bruder und
Treuhänder, nach mir, wenn ich dahingegangen bin, meiner
Gemeinde mein Nachfolger und Imam ist. Er ist für mich das,
was Aaron für Moses war, nur dass nach mir kein Prophet mehr
kommen wird. Nach Gott und Seinem Gesandten ist er euer "Wali"
Gott sandte mir hierzu einen Vers aus Seinem Buch hinab: "Wali"
sind euch Gott, Sein Gesandter und (nach ihm) jene, die
glauben, das Gebet verrichten und während der Verneigung [ruku]
spenden" (5:55).
Ali ibn Abu Talib aber ist es, der das Gebet verrichtete
und dabei, während der Verneigung [ruku], spendete und dessen
Augenmerk immer, in jeder Situation, Gott gilt. Leute, ich
habe Gabriel gebeten, Gott zu bitten, mich davon, euch diese
Wichtigkeit mitzuteilen, zu befreien. Denn ich weiß von den
wenigen, die wirklich gottesfürchtig sind, von den vielen
Heuchlern, von dem Unheil der Nörgler und den Machenschaften
jener, die den Islam verhöhnen. Von ihnen, über die Gott in
Seinem Buch sagt, dass ihre Zungen reden, was sie nicht denken
und die derlei für völlig simpel und belanglos betrachten,
dieweil es vor Gott gewaltig ist.
Und auch deswegen (bat ich um Befreiung von dieser
Aufgabe), weil die Heuchler mir oftmals zusetzten, mich
verspotteten, mich u.a. als "udhun" (er hört auf alles, was
man ihm sagt, ist "ganz Ohr") bezeichnen und annehmen, ich sei
so. Weil er (Ali) viel an meiner Seite ist, ich ihn schätze,
er mir glaubt und mich anerkennt.
Hierzu sandte der Erhabene Gott folgenden Vers hinab:
"Unter ihnen gibt es jene, die den Propheten als "udhun"
bezeichnen. "Sprich: Er ist "ganz Ohr", doch das ist euch
zum Wohle... Er glaubt an Gott und verhält sich den Gläubigen
gegenüber freundlich, bescheiden und respektvoll." (9:61)
Wenn ich die Namen derer, die mich so bezeichnen, nennen
wollte, ich könnte es. Und wenn ich auf sie zeigen wollte, so
täte ich es. Und wenn ich sie anhand ihrer Besonderheiten
bekannt geben wollte, so wäre mir auch das möglich. Doch, bei
Gott, ich begegnete ihnen voller Nachsicht...
Dennoch aber wird Gott mit mir nicht zufrieden sein, wenn
ich das, was Er in Bezug auf Ali sagte, nicht verkünde...
(Und daraufhin trug Mohammad (s.) folgenden Vers vor:)
"Oh Prophet, verkünde, was dir von deinem Herrn
hinabgesandt ward. Falls du dies nicht tust, hast du deine
göttliche Mission nicht erfüllt. Gott aber wird dich gegen die
Leute schützen. (5:67)"
Wilaya und Imamat der zwölf Imame (a.)
Leute, wisset und begreift, dass Gott ihn zu eurem Wali und
Imam bestimmt und euch verpflichtet hat, ihm zu gehorchen.
Dies gilt für alle. Für die, die aus Mekka nach Medina
auswanderten, für die, die die Auswanderer bei sich aufnahmen
und diejenigen, die nach ihnen kommen. Für Städter und
Dörfler, Araber und Nicht-Araber, Freie und Unfreie, für Groß
und Klein, Schwarz und Weiß. Alle, die sich zu dem Einen Gott
bekennen, haben seine (Alis a.) Anordnungen durchzuführen,
seinem Wort zu entsprechen und seine Weisungen zu befolgen.
Den, der sich ihm widersetzt, trifft der Fluch. Wer ihm jedoch
folgt und ihn bestätigt, ist in die göttliche Huld
eingeschlossen. Gottes Vergebung wird einem jeden zuteil, der
sich ihm fügt und ihm gehorcht.
Leute, dies ist das letzte Mal, dass ich, im Rahmen einer
öffentlichen Versammlung, zu euch rede. Darum achtet auf das,
was ich euch sage, gehorcht und fügt euch dem Willen Gottes,
eures Herrn. Denn der Erhabene Gott, zu dem ihr betet, ist
euer Wali. Nach Ihm ist Sein Gesandter, der diese Worte zu
euch spricht, euer Wali, und nach mir ist euch Ali - gemäß
göttlicher Weisung - Wali und Imam.
Nach ihm (Ali a.) aber bis zu jenem Tag, da ihr Gott und
Seinem Gesandten begegnen werdet, liegt das Imamat in der Hand
seiner Nachkommen aus meiner Nachkommenschaft. Erlaubt ist nur
das, was Gott, Sein Gesandter und sie (Imame a.) erlauben.
Ebenso wie nur das untersagt ist, was Gott, Sein Gesandter und
sie untersagen.
Der Erhabene Gott hat mich das Erlaubte und Unerlaubte
wissen lassen. Und was Er, mein Herr, mich aus Seinem Buch und
über das, was Er erlaubt und was nicht, lehrte, überantwortete
ich ihm (Ali a.). Leute, beachtet Alis hervorragenden Rang
(über die anderen). Wisset, dass Gott mich alles Wissen lehrte
und ich das, was Er mich lehrte, dem Imam der Gottesfürchtigen
vermittelte.
Alles Wissen lehrte ich Ali. Er ist der offenkundige Imam [imam
ul mubien], auf den Gott in der Sure "YaSin" hinweist: Alles
(Wissen) vereinten Wir in dem offenkundige Imam. Leute, haltet
euch an ihn (Ali), gleitet nicht ab in die Irre. Entfernt euch
nicht von ihm und entzieht euch nicht seinem "Wilaya"
(Freundschaft, Führung, Regie). Er ist es, der auf den
richtigen Weg führt und dem gemäß handelt. Falsches verneint
er und untersagt es. Die Schmähungen der Schmähenden aber
bringen ihn vom Wege Gottes nicht ab. Er war der erste (von
euch), der an Gott und Seinen Gesandten glaubte. Niemand ist,
dessen Glaube an mich (meine göttliche Mission) den seinen
übertroffen hätte, und er ist es, der sein Leben auf dem Wege
des Gesandten Gottes einsetzte. Er war es, der mit mir, dem
Propheten, zu Gott betete, dieweil sonst niemand der Männer
sich mir (zum Gebet) anschloss. Er war (unter den Männern und
abgesehen von mir) der erste, der das Gebet verrichtete und
mit mir Gott anbetete. Göttlicher Weisung gemäß sagte ich ihm,
sich an meiner Stelle auf mein Schlaflager zu legen. Und er
tat es - bereit, sein eigenes Leben für mich hinzugeben.
Leute, beachtet seinen überragenden Rang. Gott ist es, der
ihn auszeichnete - erkennt ihn an, denn Gott ernannte ihn.
Gott übertrug ihm das Imamat. Wer jedoch sein "Wilayat"
zurückweist, dessen Bitte um Vergebung wird Gott niemals
erhören und ihm nicht verzeihen.
Gott hat beschlossen, mit einem jeden, der sich ihm (Ali)
widersetzt, in dieser Weise zu verfahren und ihn hart zu
strafen - bis ans Ende aller Tage und bis in alle Ewigkeit
hinein. Gebt also acht, dass ihr euch ihm nicht widersetzt und
nicht dem Feuer anheimfallt. Einem Feuer, dessen Zunder
Frevler und Steine sind und das für die Leugner und
Widersetzlichen vorbereitet ist.
Bei Gott - die vorausgegangenen Gesandten und Propheten
haben meine Gesandtschaft angekündigt. Ich bin der letzte in
der Reihe der göttlichen Gesandten und Propheten, bin
Orientierung und "Wegweiser" allen Geschöpfen der Himmel und
Erden. Wer dies bezweifelt, ist gleich dem Gott-Leugner der
früheren heidnischen Zeit. Wer auch nur eines von dem, was ich
sagte, anzweifelt, bezweifelt damit alles, was mir
hinabgesandt ward. Und wer auch nur einen der Imame
anzweifelt, bezweifelt sie alle. Wer aber uns gegenüber
Zweifel hegt, fällt dem Feuer anheim.
Dies ist etwas, womit Gott mich - in Seiner Huld und Seinem
Wohlwollen mir gegenüber - auszeichnete. Keinen Gott gibt es
außer Ihm. Mein Lob und Dank gilt Ihm. Immerdar, bis ans Ende
aller Tage und bis in alle Ewigkeit hinein...
Leute, beachtet Alis hervorragenden Rang, denn er ist -
nach mir - der Hervorragendste von allen. Der Hervorragendste
aller Männer und Frauen - solange Gott die Welt erhält und es
Menschen gibt. Verflucht, verflucht und ausgesetzt der Pein,
ausgesetzt der Pein ist, wer diese meine Worte verwirft und
zuwiderhandelt.
Wisset, dass Gabriel mir diese Botschaft von Gott
hinabbrachte: "Wer Ali feindlich gesonnen ist und sein
Wilaya nicht anerkennt, den treffe Mein Fluch und Meine
Strafe..."
Jeder bedenke also, was er sich für sein Morgen (im
Jenseits) vorausgeschickt hat. Nehmt euch vor Gott in acht,
und widersetzt euch Ali nicht, auf dass ihr nicht, nachdem ihr
doch sicheren Schrittes wart, ins Straucheln geratet. Gott ist
über euer Tun und Lassen voll und ganz im Bilde.
Leute, er (Ali) ist "an der Seite Gottes" [dschjanb-ullaah].
Er ist der Weg zur Gottesnähe. Darauf weist Gott in Seinem
Heiligen Buch hin als auch auf das, was seine (Alis) Gegner
einst voller Bedauern sagen werden, nämlich: Wie konnten wir
ihn, den Weg zur Gottesnähe, nur ablehnen...
Leute, denkt über den Koran nach und begreift seine Verse.
Beachtet seine offenkundigen Aussagen, und versucht nicht,
Mehrdeutiges zu missbrauchen. Bei Gott - seinen verborgenen
Sinn gibt er (Koran) euch nicht bekannt und interpretiert auch
nicht. Es sei denn der, dessen Hand ich nun fasse und zu mir
hebe, dessen Arm ich ergreife und ihn beiden Händen hochhebe,
um euch zu verstehen zu geben:
"Jedem, dem ich Wali bin, sei Ali Wali."
Er,
Ali ibn Abu Talib, ist mein Bruder und Nachfolger. Sein
Führungsauftrag [wilaya] ist von
ALLAH, dem Erhabenen, angeordnet - eine
Weisung, die Er mir hinabsandte. Oh Leute,
Ali und die
Reinen
seiner Nachkommen aus meiner Nachkommenschaft sind von den
Zwei Gewichtigen [thaqalain] (die ich euch hinterlasse) der
kleinere Schatz, der Koran aber der große. Beide geben Kunde
voneinander, pflichten einander bei und sind untrennbar. Bis
dass sie bei mir, bei dem "Hawdh-i-Kauthar" (paradiesische
Quelle beglückender und nie versiegender Fülle) eintreffen
werden. Wisset, dass sie Gottes Treuhänder unter den Menschen
und die von Ihm eingesetzten "Dirigenten" sind. Wisset, dass
ich verkündete, wisset, dass ich bekanntgab, wisset, dass ich
euch hören ließ, wisset, dass ich euch aufklärte, wisset, dass
Gott sprach und meine Rede das ist, was der Erhabene Gott
sagt, wisset, dass niemand als nur er, mein Bruder (Ali), der
Fürst der Gläubigen ist und wisset, dass es nach meinem
Dahinscheiden niemandem als nur ihm erlaubt ist,
Fürst der Gläubigen zu sein.
Daraufhin ergriff der Prophet (s.) Alis (a.)
Arm und hob ihn hoch. Ali (a.s.) hatte ab jenem Augenblick, da
der Prophet (s.) die Kanzel bestieg, ein wenig tiefer als der
Prophet (s.) und rechts von ihm gestanden, so dass es nun
aussah, als stünden sie beide auf gleicher Ebene. Der Prophet
(s.) zog ihn zu sich hoch, streckte seine geöffneten Hände dem
Himmel entgegen und stemmte daraufhin Ali (a.) in die Höhe,
bis dessen Füße die Knie des Propheten (s.) erreichten. Und
sprach:
Leute, dies ist Ali, mein Bruder und Treuhänder, mein
"gesammeltes Wissen" und meiner Gemeinde, denen, die an mich
glauben, mein Nachfolger. Auch was das Erklären der Verse des
Heiligen Koran - des Buches des Erhabenen Gottes, zu dem er
aufruft - anbelangt, ist er mein Nachfolger. Sein Tun und
Lassen entspricht dem, was das göttliche Wohlgefallen findet.
Er kämpft gegen den Feind Gottes, ist Freund derer, die Gott
ergeben sind und verneint Widersetzlichkeit gegen Gott (und
Gottes Wort). Er ist Nachfolger des Gesandten Gottes, ist
Fürst der Gläubigen, ist der von Gott bestimmte
rechtleitende Imam und der, welcher göttlicher Weisung gemäß,
Vertragsbrüchigen, Verrätern und Tyrannen ein Ende bereitet.
Gott spricht: "Mein Wort ist unabänderlich... "
O Herr, gemäß Deinem Wort sage ich also nun: O Gott, sei
Freund jener, die Alis Freunde sind und Feind derjenigen, die
ihm feindlich gesonnen sind. Und hilf einem jeden, der Ali
unterstützt und erniedrige den, der Ali schmäht. Dein Fluch
sei mit dem, der Ali leugnet, und Dein Zorn treffe den, der
Alis Recht bestreitet. O Herr, mein Gott, Du sandtest -
während diese Angelegenheit an diesem Tag erörtert, geklärt
und Ali ernannt wurde - dieser Vers hinab:
"Heute habe ich eure Religion vollendet und Meinen Segen
voll über euch hinabgehen lassen." (5:3)
Ich bin zufrieden mit dem Islam, den ich euch als Religion
(Weg) gab. Wer jedoch eine andere Religion als den Islam wählt
- nun, sie wird nicht akzeptiert und er im Jenseits zu den
Verlierern gehören...
O Herr, du bist mein Zeuge, dass ich meine Mission erfüllt
habe. Befolgt den Imam! Leute, Gott hat euch eure Religion
durch sein (Alis a.) "Imamat" vervollständigt. Die (guten)
Werke dessen, der sich nicht an ihm und denen, die seine
Nachfolger - seine Nachkommen aus meiner Nachkommenschaft -
sind, orientiert, sind im Diesseits und Jenseits, bis zu jenem
Tage, da er zu Gott gerufen wird, verwirkt. Er füllt dem
ewigen Feuer anheim. Straferleichterung wird es für ihn nicht
geben und Aufschub ihm nicht gewährt. Leute, es ist Ali, der
mir von euch allen der beste Beistand, Würdigste,
Nahestehendste und Liebste ist. Der Erhabene Gott ist
zufrieden mit ihm, und ebenso bin ich es. Jeder göttliche
Zufriedenheit bekundende Vers des Heiligen Koran wurde im
Zusammenhang mit ihm (Ali) hinabgesandt. Und niemals sprach
Gott die Gläubigen an, ohne nicht an erster Stelle ihn zu
meinen. Ebenso wie jeglicher lobende Koranvers auf ihn
hinweist. Mit dem Vers verspricht Gott keinem anderen als ihm
das Paradies. Dieser Koranvers wurde im Zusammenhang mit ihm,
mit niemandem sonst, hinabgesandt. In dieser Sure wird er
gelobt, kein anderer.
Leute, er ist es, der die Religion Gottes unterstützt und
den Gesandten Gottes verteidigt. Er ist getragen von tiefer
Ehrfurcht vor Gott, ist rein und lauter, rechtgeleitet und
führt auf den richtigen Weg. Euer Prophet ist der optimalste
Prophet, euer Treuhänder optimalster Treuhänder, und seine
Nachkommen sind ebenfalls optimalste Treuhänder.
Leute, die Nachkommenschaft eines jeden Propheten geht aus
seinen Lenden hervor, die meinige aber aus den Lenden des
Fürsten der Gläubigen Ali.
Leute - Satan, in seinem Neid, war der Anlass dafür, dass
Adam aus dem Paradies vertrieben wurde. Möge es verhütet sein,
dass ihr Ali mit Neid begegnet, wodurch ihr euch eure (guten)
Werke verwirkt und ausgleitet. Adam, der Auserkorene des
Erhabenen Gottes, wurde einer Sünde wegen zur Erde
hinabgeschickt. Was aber wird mit euch, da doch in euren
eigenen Reihen Feinde Gottes sind?! Wisset, dass nur
Unglückselige Ali feindlich gesonnen sind, dass jedoch jene,
die von Ehrfurcht vor Gott getragen sind und deren Glaube an
Gott rein und lauter ist, Freundschaft für ihn (Ali a.)
empfinden und an ihn glauben.
Bei Gott - die Sure "Wal-Asr" wurde im Zusammenhang mit ihm
hinabgesandt:
"..., bei der (flüchtigen) Zeit, der Mensch nimmt
Schaden, es sei denn...,"
es sei denn Ali, der aufrichtig und unbeirrbar an Gott
glaubt und standhaft-geduldig ist... Leute - Gott ist mein
Zeuge, ich habe meine Mission euch gegenüber erfüllt. Und dem
Gesandten obliegt keine andere Aufgabe, als die göttlichen
Botschaften gewissenhaft und deutlich zu übermitteln.
Seid also gottesfürchtig, so wie es Ihm gebührt, und
scheidet nur als Gott-Ergebene (Muslim) aus dieser Welt.
Machenschaften der Heuchler
Leute, "glaubt an Gott, an Seinen Gesandten und das Licht
(Koran, Weisheit), das ihm hinabgesandt ward, (glaubt,) bevor
wir zugrunde gehen lassen, die Gesichter zum Rücken drehen
oder sie verdammen.... Bei Gott, in diesem Vers ist die Rede
von einer Gruppe meiner Gefährten, die ich ihrem Namen und
ihrer Herkunft nach zwar kenne, doch beauftragt bin, sie nicht
kundzutun. So handle denn jeder gemäß dem, was er in seinem
Herzen - an Freundschaft oder Feindseligkeit - für Ali
empfindet.
Leute, das Licht ward mir - von dem Erhabenen Gott - ins
Herz gesenkt, danach Ali ibn Abu Talib und nach ihm seinen
Nachkommen, bis zu
Imam Mahdi der Aufständische, der Gottes Recht und alle
unsere Rechte verwirklichen wird. Denn der Erhabene Gott hat
uns dazu bestimmt, den Nachlässigen, Widersetzlichen, Gegnern,
Verrätern, Frevlern, Tyrannen und Plünderern - wo auch immer
auf Erden - ultimative Orientierung zu sein.
Leute, ich ermahne euch: Ich bin Gesandter Gottes, und auch
vor mir schon waren Propheten gekommen. Wenn ich nun sterbe
oder aber getötet werde, werdet ihr dann "zurückfallen"?
Doch wisset, wenn ihr auch (in eurer früheres,
vorislamisches Leben) zurückfallen solltet, so schadet ihr
Gott damit in keinster Weise. Gott wird in Bälde die Ihm
Dankbar-Ergebenen und Standhaft-Geduldigen belohnen. Wisset,
dass es Ali ist, der als Gott dankbar-ergeben und
standhaft-geduldig beschrieben wird, und nach ihm sind es
meine Nachkommen aus seiner Nachkommenschaft.
Leute, glaubt nicht, mir mit eurem Islamisch-Sein einen
Gefallen zu tun, haltet mir derlei nicht vor - geschweige denn
Gott. Denn damit würdet ihr eure guten Werke verwirken, den
göttlichen Zorn auf euch lenken und den Flammen des Feuers und
geschmolzenem Kupfer anheimfallen. Gott achtet genau auf das,
was ihr tut...
Leute, nach mir werden (falsche) Imame sein, die zum Feuer
"einladen" (verführen) und euch am Auferstehungstag keine
Hilfe sind. Wisset, dass sie Gott und mich anwidern. Sie, ihre
Gefährten und Anhänger werden im tiefsten Feuerschlund
zubringen, und wahrlich schlimm ist der Ort der Hoffärtigen...
Wisset, sie sind die "Ashaab Ssahifeh" (Eine Gruppe, die sich
im Rahmen einer Abmachung gegen des Propheten
Ahl-ul-Bait (a.) zusammengetan hatte). Gebe also jeder von
euch auf sein "Ssahifeh" (auf sein Tun und seine Abmachungen)
acht.
Der Überlieferer (dieser Rede) fügte hinzu,
dass die meisten nicht verstanden, wen der Prophet (s.) mit "ashaab
ssahifeh" meinte. Nur wenige begriffen, was er damit sagen
wollte.
Leute, ich vertraue euch nun das Kalifat, das bis zum
Auferstehungstag als Imamat (Führung, Regie) in der Hand
meiner Nachkommenschaft liegt, an. Was ich euch, gemäß
göttlicher Anordnung, dazu zu sagen hatte, gab ich euch
bekannt. Auf dass es allen, Anwesenden und Nichtanwesenden,
Geborenen und Noch-Nicht-Geborenen ultimative Orientierung
sei. Die hier Anwesenden haben also das Gesagte den
Nicht-Anwesenden zu vermitteln und die Väter ihren Kindern -
bis zum Tage der Auferstehung... Recht bald nach mir schon
wird man das Imamat gewaltsam entreißen und zur Monarchie
umgestalten. Gottes Fluch sei mit den Gewaltsam-Entreißenden.
Dann aber ist es - o Dschinn und Mensch - das über euch das
kommt, was kommen muss und Feuerflammen und geschmolzenes
Kupfer über euch hereinbrechen, denen ihr nicht entgehen
könnt. Leute, der Erhabene Gott wird euch nicht euch selbst
überlassen, bis dass Er die Frevler von den Reinen trennt.
Auch wird Er euch über das Verborgene (die göttlichen
Geheimnisse) nicht in Kenntnis setzen. Und ein gutes,
gerechtes und blühendes Land wird es nicht geben, bevor Gott
es nicht wegen hartnäckigen Leugnens (Gottes und Seines
Wortes) zunächst zugrunde gehen lässt und es dann unter die
Herrschaft Imam Mahdis (a.) stellt. Gott aber macht Seine
Verheißungen wahr.
Viele jener, die vor euch waren, sind zugrunde gegangen.
Gott ließ es geschehen, und Er wird auch Kommende zugrunde
gehen lassen. Der Erhabene Gott spricht:
"Haben Wir etwa nicht Vorausgegangene zugrunde gehen
lassen? Und haben Wir ihnen nicht andere folgen lassen? In
dieser Weise verfahren wir mit den Frevlern - wehe denen, die
(Gott und Sein Wort) leugnen... "
Leute, Gott hat mich wissen lassen, was zu tun ist und was
nicht. Und auch ich habe, gemäß göttlicher Weisung, Ali wissen
lassen, was zu tun ist und was nicht. Er weiß also, was zu tun
und zu lassen ist. Daher hört und tut, was er euch sagt. Auf
dass es euch wohl ergehe. Folgt ihm, damit ihr rechtgeleitet
seid. Akzeptiert seine Anordnungen, auf dass ihr den richtigen
Weg beschreitet. Strebt das, was er euch sagt, an und irrt
nicht ab auf fremde Wege, da sie euch von seinem Weg
entfernen.
Freunde und Feinde
Ahl-ul-Baits (a.) Leute, ich bin der gerade Weg zu Gott
und rufe euch auf, ihn zu befolgen.
Nach mir werden Ali und nach ihm meine Nachkommen aus
seiner Nachkommenschaft, die Rechtleitenden Imame, den
richtigen Weg weisen. Sie führen auf den Weg zu Gott und
handeln, mit Gottes Hilfe, in Gerechtigkeit.
Anschließend rezitierte er:
Im Namen Gottes, des Großherzigen, Huldreichen,
aller Preis gebührt Gott, dem Herrn der Welten,
Ihm, dem Großherzigen, Huldreichen,
dem Herrn am Tage der Abrechnung,
Dich allein beten wir an und nur Dich bitten wir um Hilfe.
Führe uns auf den rechten Weg,
den Weg jener, denen Du Deine Huld schenktest,
nicht den derer, die (Deinen) Zorn auf sich zogen und in die
Irre gingen.
Er erklärte:
In dieser Sure wird auf mich und sie (Imame a.)
hingewiesen.. Bei Gott, sie sind es, auf die - ganz allgemein
und speziell - aufmerksam gemacht wird, denn sie sind
aufrichtige Gottesfreunde, die sich weder zu fürchten noch
bekümmert zu sein brauchen. Wisset, dass denen, die auf der
Seite Gottes stehen, Erfolg beschert sein wird. Die
Widersacher Gottes aber sind Abgeirrte und Brüder Satans, die
einander, in ihrer Verirrtheit, Unwahrheiten zutragen.
Und auch dieses wisset: Ihre (Ahl-ul-Baits
(a.)) Freunde sind jene, über die Gott in Seinem Buch
sagt:
"Du wirst kein Volk finden, das an Gott und den
Auferstehungstag glaubt und gleichzeitig denen, die Gott und
Seinem Gesandten feindlich gesonnen sind, in Freundschaft
zugetan wäre. Selbst dann nicht, wenn diese ihre Väter,
Kinder, Brüder oder Verwandten wären. Wahrlich, sie sind jene,
deren Glaube in ihre Herzen eingraviert ist."
Wisset, dass Gott ihre (Ahl-ul-Baits
(a.)) Freunde in dieser Weise beschreibt:
"..., jene die zu Glauben fanden und ihren Glauben nicht
mit Unrecht zudeckten. Sie sind rechtgeleitet und in
Sicherheit. Ihre Freunde sind jene, die glauben, sich in ihrem
Glauben nicht beirren lassen und heil und beruhigt ins
Paradies einziehen werden. Die Engel werden sie mit 'Salam' -
Friede (Heil) sei mit euch - begrüßen und sprechen: 'Friede
sei mit euch, ihr seid geläutert und rein. So tretet denn für
immer ein ins Paradies.'"
Wisset, dass ihrer das Paradies ist. Immerdar werden sie in
ihm reichlich versorgt sein. Ihre Feinde aber sind jene, die
dem Feuer überantwortet werden, dieweil ihnen aus dem
siedenden Höllenschlund gräusliche Schreie ans Ohr dringen und
sie die hochlodernden Flammen sehen.
Wisset, dass Gott über sie sagt:
Jede Gruppe, die hineintritt (Hölle), verflucht
ihresgleichen...
Auch sagt der Erhabene Gott über sie:
Wann immer eine Gruppe von ihnen in die Hölle gestoßen
wird, werden die Höllenaufseher sie fragen; "War denn niemand,
der euch warnte?" Worauf sie antworten: "Doch, wir wurden
ermahnt und gewarnt. Doch wir verwarfen die Warnungen,
leugneten, was uns gesagt wurde und entgegneten: Ihr irrt
euch, von Gott wurde nichts hinabgesandt..." - Dann also fort
mit ihnen, den Gefährten der Hölle...
Wisset, dass ihre (Ahl-ul-Baits
(a.)) Freunde immer, auch wenn sie unbeobachtet sind,
gottesfürchtig sind und entsprechend handeln. Ihrer sind
Vergebung und beglückender Lohn.
O Leute, wie groß ist doch der Unterschied zwischen den
Feuerflammen und der göttlichen Belohnung! Unseren Feind weist
Gott von sich und stößt ihn in die Verdammnis. Unseren Freund
aber würdigt Gott, er ist Ihm lieb. Leute, ich ermahne und
warne, und Ali ist Überbringer froher Botschaft. Ich mahne und
verwehre, und Ali führt auf den richtigen Weg. Ich bin
Prophet, und Ali ist mein Nachfolger. Leute, wisset, dass ich
der Gesandte Gottes bin und nach mir Ali Imam und mein
Treuhänder ist.
Die Imame nach ihm aber sind seine Nachkommen. Wisset, dass
ich ihr Vater bin und sie aus seinen Lenden hervorgehen.